Neckar-Odenwald-Kreis verleiht erstmalig Katastrophenschutz Bandschnalle
Katastrophenschutz muss neu gedacht werden
Aus der RNZ, vom 08.03.2025, Claus Kaiser:
Schöne Premiere: Erstmalig wurde vom Neckar-Odenwald-Kreis (NOK) die Bandschnalle „Katastrophenschutz Neckar-Odenwald-Kreis” verliehen. Zu einer kleinen Feierstunde begrüßte Landrat Dr. Achim Brötel im Foyer des Landratsamtes in Mosbach Organisationsverantwortliche, die sich ehrenamtlich in den Einheiten des Katastrophenschutzes im Kreis einsetzen – und künftig nun die kleine Ordensspange an ihrer Uniform tragen dürfen.
Willkommensgrüße gingen zunächst an die Repräsentanten aus den Reihen der Feuerwehren, der beiden DRK-Kreisverbände Mosbach und Buchen, des DLRG-Bezirks Frankenland, der Leitenden Notärzte und der Psychosozialen Notversorgung. Besonders gegrüßt wurden auch die Bürgermeister Patrick Rickenbrot (Mosbach), Meikel Dörr (Walldürn) und Bernhard Knörzer (Neunkirchen).
Die ganzjährig tragbare Bandschnalle – Ideengeber war Dominic Burger-Graseck, Kreisbereitschaftsleiter des DRK-Kreisverbandes Buchen – sei ein echtes Qualitätssiegel. Das wiederum all jenen gut stehe, die sich aktiv im Bereich des Katastrophenschutzes engagieren und sich dort durch ihre Einsatzbereitschaft auszeichnen.
Mit dem Katastrophenschutz, so Landrat Achim Brötel, sei es wie mit vielen anderen Dingen im Leben: Solange er nicht gebraucht werde, neige man dazu, keine großen Gedanken darauf zu verschwenden – ein verhängnisvoller Fehler. Denn extrem wichtig sei eine rechtzeitige und gute Vorbereitung auf den „Tag X“. „Von einer Sekunde auf die andere könnten wir alle betroffen sein“, so Brötel weiter. Er erinnerte unter anderem an die Starkregenereignisse im Jahre 2016 in der Region oder an die Coronapandemie. Durch den russischen Überfall auf die Ukraine käme eine ganz andere Bedrohung hinzu – nämlich, dass der Krieg wieder nach Europa zurückgekehrt sei. Das lange Zeit Undenkbare müsse plötzlich wieder gedacht werden.
Das gelte erst recht, da in Amerika einer versuche, „Präsident zu spielen“. Und nicht mehr wirklich den Eindruck vermittle, dass er der Garant für eine verlässliche westliche Friedensordnung sei. „Wir könnten deshalb jederzeit, allein schon wegen unserer geopolitischen Lage mitten in Europa, auch in eine militärische Auseinandersetzung verwickelt werden“, verdeutlichte der Landrat. Alles zusammen stelle den Katastrophenschutz, der im Landkreis hervorragend aufgestellt sei, vor völlig neue Herausforderungen. Auf das Ehrenamt und ganz besonders auf die Blaulichtfamilie sei aber in allen Lebenslagen Verlass. Der Landrat sieht hier eine ausgesprochen beeindruckende Solidarität, Hilfsbereitschaft und Entschlossenheit. Und nicht zuletzt auch ein hohes Maß an sozialer Verantwortung, das die Arbeit der Katastrophenhelfer auszeichne. Brötel appellierte, die Bandschnalle mit Selbstbewusstsein und Stolz zu tragen. Sie sei ein Ausweis von Hilfsbereitschaft und ein Nachweis, dass in der Freizeit vieles gelernt und geübt wurde, um es hoffentlich nie anwenden zu müssen.
Verliehen wurden die Bandschnallen mit den Urkunden durch Landrat Achim Brötel und Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr als Leiter der Stabsstelle Feuerwehr und Bevölkerungsschutz im Landratsamt.