Weltrotkreuztag am 8. Mai
Rotes Kreuz Buchen fordert mehr Anstrengungen beim Bevölkerungsschutz

Die Erfahrungen aus der Pandemie zeigen deutlich: Ein wirksamer Bevölkerungsschutz steht und fällt mit der Qualität der Infrastruktur und dem Engagement der Menschen. Darauf weist das Rote Kreuz in Buchen anlässlich des Weltrotkreuztags am 8. Mai hin. Die in Baden-Württemberg größte Hilfsorganisation betont die gute Zusammenarbeit mit den Behörden und fordert eine Stärkung der Strukturen des Bevölkerungsschutzes, um auf zukünftige Herausforderungen zielgerichteter und effizienter reagieren zu können.
„Unsere stabile und vertrauensvolle Partnerschaft mit den Behörden im Landkreis hat sich in der Pandemie bewährt und hat einen enormen Stresstest bestanden“, so Roland Burger, der Präsident des DRK-Kreisverbandes Buchen. Der Landkreis könne sich auch weiterhin auf das Rote Kreuz und seine Einsatzkräfte verlassen. Mit Blick in die Zukunft weist der Verband darauf hin, dass der Katastrophenschutz auf Dauer mehr Förderung benötige: Die Zuschüsse des Landes und des Bundes reichen nicht aus – beispielsweise hinsichtlich der Unterbringung der Fahrzeuge. Auch der Aufwand für die stetig steigenden behördlichen Anforderungen an die Verwaltungsaufgaben und Ausbildungsstrukturen werden bislang nicht ausreichend berücksichtigt.
„Die an sich vorbildlichen Einsatzstrukturen müssen gestärkt und endlich komplett durch das Land finanziert werden“, bezieht Burger Stellung. Die fehlenden Mittel könne das DRK als Hilfsorganisation nicht weiterhin mit Spendenmitteln auffangen, Das Rote Kreuz stelle qualifizierte Einsatzkräfte, die sich ehrenamtlich für den Bevölkerungsschutz engagieren. Deren Motivation werde nicht durch lobende Worte allein, sondern auch durch eine intakte Infrastruktur gefördert. Also dann, wenn die öffentliche Hand die Kosten für Material und Fahrzeuge, deren Unterbringung samt Betriebskosten sowie die Kosten der Ausbildung der Helferinnen und Helfer auskömmlich finanziert.
Das Deutsche Rote Kreuz stellt mit seinen Einsatzkräften das Rückgrat des Bevölkerungsschutzes im Neckar-Odenwald-Kreis. Bei der Bekämpfung der Pandemie war das DRK im Kreisverband Buchen mit über 150 Einsatzkräften Tausende von Stunden im Einsatz.
Zu den zahlreichen Einsatzstellen des DRK im Landkreis im Rahmen der ersten Welle der Pandemiebekämpfung gehörten unter anderem die Unterstützung in den Sichtungszelten der Klinikstandorte Buchen und Mosbach, die Abstrichstelle sowie der Aufbau der Fieberambulanz, beides in Waldhausen. Eine weitere zeitlich und logistisch herausfordernde Aufgabe war die Beschaffung von Infektionsschutzmaterial für die Aufrechterhaltung des lokalen Rettungsdienstes und später auch im Auftrag des Landratsamtes zur Unterstützung der Pflegedienste, Heime und Arztpraxen im gesamten Landkreis. Hierzu legte die Logistik-Komponente der Katastrophenschutzeinheit viele hundert Kilometer im gesamten süd- und mitteldeutschen Raum zurück.
All diese Aktivitäten wurden zentral in einem gemeinsamen Einsatzstab der beiden DRK-Kreisverbände koordiniert und überwacht, der von einem Dutzend Führungskräfte im Zweischicht-System betrieben wurde.
Auch um die Weihnachtszeit im Rahmen der 2. Welle der Pandemiebekämpfung unterstützen zahlreiche Ehrenamtliche auf den Corona-Stationen der Neckar-Odenwald-Kliniken aber auch in mehreren Altenheimen im Landkreis.
Dass die Vernetzung und Zusammenarbeit der im Katastrophenschutz tätigen Hilfsorganisationen im Neckar-Odenwald-Kreis gut funktioniert, zeigte sich unter anderem darin, dass das DRK durch Helfer*innen der DLRG Frankenland unterstützt wurde. Darüber hinaus haben auch Spontanhelfer aus der Bevölkerung ihre Hilfe angeboten und an zahlreichen Einsatzstellen wertvolle Unterstützung geleistet.
Zurzeit sind immer noch etliche ehrenamtliche Kräfte an vielen Teststellen aktiv um u.a. die Kommunen im Rahmen der Teststrategie zu unterstützen.